Vom Kliphuis Camp fuhren wir über Clanwilliam entlang der Cederberge nach Algeria, und den Uitkyk Pass hoch nach Matjiesrivier, wo Wein angebaut wird. Mitten im Anstieg ging plötzlich die Ladekontrollampe an, und ein kurzer Blick auf die Lichtmaschine bestätigte meine Vermutung: der zweite Keilriemen ist gerissen. Den ersten hatten wir im Mai schon in Swakopmund verloren, und da man die Keilriemen immer paarweise austauschen sollte, hatte ich bisher darauf verzichtet. Nach dem Blinkberg Pass haben wir eine Mittagspause eingelegt, während Sabine gekocht hat, habe ich zwei neue Keilriemen aufgezogen.
Da es noch zu früh am Tag war, fuhren wir weiter durch das Tal zwischen Op die Berg und Citrusdal. In diesem Tal werden zahlreiche Obstsorten angebaut, Kirsch- und Mandelbäume blühten, Pflaumenbäume waren kurz davor, und die Orangenbäume hingen voll. Alles war saftig grün und gepflegt. In der Nähe von Suikerbossie stellten wir uns in eine kleine Stichstrasse und verbrachten eine ruhige Nacht. Die Strecke zwischen Ceres und Citrusdal, sowie von Clanwilliam nach Op die Berg kann ich jedem nur empfehlen!
Die Strecke am nächsten Tag führte uns nach Lambert's Bay, wo wir Bird Island einen Besuch abstatteten. Auf Bird Island gibt es eine große Kolonie Kap Tölpel, die man aus einem Unterstand heraus beobachten kann. Das Mittagessen genossen wir bei Isabellas am Hafen, und wunderten uns über den stetig aufsteigenden Dampf aus der benachbarten Fabrik. Da der Wind von uns weg wehte, konnten wir den Geruch der Abfälle, die aus einem Förderband auf einen LKW geleitet wurden, nicht riechen. Als wir nach dem Mittagessen dort hin gelaufen sind, waren wir auf Fischgeruch eingestellt, was aufgrund der Fischerboote ja nahe lag. Aber es war eine Fabrik, die Pommes Frittes herstellt, die Möwen haben Kartoffelabfälle geklaut und die ganze gegen roch nach frisch frittierten Pommes!
Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Elands Bay, dort übernachteten wir direkt am Meer auf dem lokalen Campingplatz. Pünktlich zum Sonnenuntergang wurden die Flutlichter angeschaltet, und der ganze Strand war beleuchtet. Wir standen direkt neben einem Flutlicht und entsprechend hell war es die ganze Nacht über... Imposant sind die Güterzüge, die durch Elands Bay fahren. Insgesamt zählten wir 4 x 2 Loks und ca. 50 Waggons zwischen den Loks, also ca. 200 Waggons
Von Elands Bay fuhren wir südlich Richtung Velddrif, und dann westlich entlang der Küste über St. Helenabaai, Britannia Bay nach Paternoster. Das letzte Stück zwischen Britannia Bay und Paternoster war auf der Karte als Schotterstrecke eingezeichnet, und wir freuten uns nach all den Teerstraßen wieder auf etwas Piste. Die Piste wurde aber immer schmaler, und irgendwann war der KAT breiter als die Piste, was aber kein Problem war, denn die Seiten waren weicher Sand, also keine Gefahr für die Reifen. Nur Gegenverkehr wäre problematisch gewesen, der blieb aber gottseidank aus. Wir fragten uns, ob wir nicht aus Versehen in einem Naturschutzreservat gelandet wären, denn alles war eingezäunt und mit Schildern versehen. Nur Verbotsschilder sahen wir nicht. Irgendwann trafen wir auf zwei Angler, die uns versichert haben, daß es der richtige Weg sei, und es nicht verboten wäre, hier zu fahren. Kurz vor Paternoster verwandelten sich die Dünen dann in das bekannte Blütenmeer, alles war grün, gelb, weiß und rosa. Die "Straße" endete dann in Paternoster in einem Wohngebiet, auch von der anderen Seite waren keine Verbotsschilder zu sehen. Wer also in diese Gegend kommt: diese Strecke unbedingt fahren, aber von Britannia Bay nach Paternoster, da in umgekehrter Richtung ein paar Steigungen dabei sind, die nicht so einfach sein werden.
In Tieties Bay fanden wir dann einen fantastischen Platz direkt am Meer. Tieties Bay ist als Ausflugsziel sehr beliebt, aber im Frühjahr gibt es immer Platz, nur am Sonntag wird es voll. Hier ebenfalls: sehr empfehlenswert!