Am Samstag, 25.06.16, haben wir um 07:15 den Campground verlassen um möglichst früh am Superspar zu sein. Leider gibt es dort eine Höhenbeschränkung zum Parkplatz, und wir wollten nicht allzu weit weg parken müssen. Da wir sehr früh dran waren, fanden wir noch einen Platz (bzw. 5 freie PKW Parkplätze :-) ) links vor der Haupteinfahrt.
Nachdem der Kühlschrank mit frischen Fleisch und Gemüse aufgefüllt war, ging es auf der B1 nach Rehoboth, dann weiter auf der C24 Richtung Solitaire. Eigentlich wollte ich über den Spreetshoogte Pass fahren, leider habe ich mangels Routenplanung die Abfahrt verpasst, und wir sind stattdessen über den Remhoogte Pass zum Ziel gekommen. In Solitaire gibt es den leckersten Apfelkuchen Afrikas, den konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Etwa 200 Vögel saßen im und um das Café und wollten auch einen Stück von Kuchen abbekommen, und tatsächlich fiel Sabine auf dem Weg von der Theke zum Tisch ein großes Stück auf den Boden. Da war dann kurzzeitig die Hölle los, dann alle Vögel kämpften um die Krümel.
Nach dem Kaffe-Päuschen fuhren wir nach Sesriem, und versuchten einen Platz auf dem Sesriem Rest Camp zu bekommen, welches als einziges Camp hinter der Einfahrt zum Sossusvlei liegt. So kann man schon vor Sonnenaufgang (ca. ab 05:30 Uhr, je nach Sonnenaufgang) zur Düne 45 oder in´s Sossusvlei aufbrechen.
Bereits in Swakopmund erhielten wir die Auskunft, daß das Camp für die nächsten zwei Wochen ausgebucht sei, aber wir sollten an der Rezeption sagen, daß wir in den Overflow - Bereich möchten, also einen Bereich, der genutzt wird, wenn das eigenltich Camp voll ist. Dieser Hinweis hat uns geholfen. Andere Camper, die nach uns kamen, und dies nicht erwähnt hatten, wurden wieder weggeschickt. So ganz verständlich war uns das nicht, denn die Plätze zwischen den Campgrounds hätte noch locker für die doppelte Menge an Fahrzeugen gereicht, ohne überlaufen zu sein. Wir haben uns für die Nacht eingerichtet, denn wir wollten früh morgens los zu Düne 45.
Um 05:20 Uhr verliessen wir das Camp. Innerhalb des Parks gibt es kurz nach dem Camp nochmal ein Tor, an welchem sich morgens die Autos stauen. Sobald das Tor geöffnet ist, beginnt das Rennen, denn jeder will möglichst früh an den Dünen oder im Vlei (= Senke) sein. Die Geschwindigekeitsbegrenzung von 60 km/h interessiert hier nur auf den ersten 10 km, danach pendelt sich alles bei 80 km/ ein, und alle finden sich wieder in einem Konvoi wieder, egal wen sie vorher überholt haben.
Da wir mit dem KAT nicht bis in´s Sossusvlei fahren durften, hielten wir an Düne 45 und bestiegen sie zusammen mit zahlreichen anderen Touristen. Viele waren barfuß unterwegs, denn barfuß kann man leichter Dünen besteigen. Morgens um 06:00 Uhr bei 3° C ist das aber keine gute Idee, und oben auf der Düne hatten die meisten blau angelaufenene Unterschenkel. Kurz nach 6 ging die Sonne auf, und die Dünen färbten sich rot, wie man es von vielen Fotos her kennt.
Von Düne 45 fuhren wir zum Parkplatz vor der Einfahrt in´s eigentliche Sossusvlei. Hier ging es für uns nicht weiter, denn es dürfen zwar 4x4 reinfahren, aber keine LKWs (auch wenn es 4x4 oder 6x6 wären) oder Busse. Die Begründung ist, daß man sonst die Spuren kaputt machen würde. Wer einmal dort war weiß, daß es dort nicht wirklich Spuren gibt, bzw. die Spuren so breit sind, daß zwei LKWs nebeneinander passen. Der eigentliche Grund ist, daß man die Besucher zwingen möchte, die (natürlich kostenpflichtigen) Shuttlebusse zu nutzen.
Für uns war das ein Grund, statt in´s Sossusvlei zu fahren, in´s Hidden Vlei zu laufen. Bei den Massen, die in´s Sossusvlei gefahren sind, war das wahrscheinlich die bessere Wahl, denn so hatten wir unsere Ruhe.
Am Nachmittag fuhren wir in´s Camp zurück, quatschten noch mit Stephane (dem beglischen KAT Fahrer, den wir vorher schon in Opuwo getroffen hatten) und haben einen faulen Nachmittag am Fahrzeug verbracht.
Am dritten Tag war eigentlich eine Ballonfahrt bei Sonnenaufgang geplant. Von Düne 45 aus hatte ich aber gesehen, daß der Ballon weit weg vom Sossusvlei aufsteigt, und nach einer Stunde wieder landet. In den Werbevideos wird der Eindruck suggeriert, daß man viel weiter in die Dünen hineinfährt, bis in´s Vlei. Da dies nicht der Fall war, haben wir auf die Ballonfahrt verzichtet und sind einen Tag früher als geplant abgereist.