2015-12 Dezember - Reiseabbruch

Reisedatum: 
01.12.2015

01.12.2015 - 254 km

Saly -> Zebrabar Nach zwei Nächten in Saly und dem erfolglosen Versuch, eine Ersatz-Elektronik für den defekten Kühlschrank zu bekommen, sind wir wieder nach St. Louis in die Zebrabar. In St. Louis haben wir ebenso erfolglos nach einer passenden Elektronik gesucht. Den Kühlschrank haben wir stillgelegt und die Lebensmittel in der Kühlbox im Fahrerhaus gelagert. Eine passende Platine aus Deutschland per DHL nach St. Louis schicken zu lassen hätte ca. 360 EUR gekostet, zzgl. Gebühren, die vom örtlichen Zoll "festgelegt werden und nicht vorher bekannt sind".

06.12.2015 - 282 km

Zebrabar -> Dakar Nach Gesprächen mit Sammy & Richard und anderen Reisenden, die aus dem Süden kamen, haben wir entschlossen, in Dakar zu versuchen, die Visa für Mali und Burkina Faso zu bekommen. Nachdem die letzten Tage vor allem in Gambia durch die zahlreichen Polizei-Schikanen nicht gerade erholsam waren, und ein paar Tage zuvor das Attentat auf das Radisson Blu in Bamako verübt wurde (und die Grenze deshalb ein paar Tage zu war), waren wir von dieser Variante nicht gerade begeistert, aber so schnell wollten wir nicht aufgeben, und auch die Platine für den Kühlschrank hätten wir in Dakar bekommen können.

Da wir kein Notebook mehr hatten, und somit keine Karten, GPS-Punkte und Notizen von möglichen Übernachtungsplätzen, war der weitere Verlauf nicht einfach. Das ganze per Internet mit Handy oder Tab zu planen war mühsam. Zudem kam noch hinzu, daß wir Ende Januar in Togo sein mussten, um für zwei Wochen zurück nach Deutschland zu fliegen. Wir waren also von Sammy und Richard abhängig, sind aber überein gekommen, daß wir es trotzdem versuchen.

Also ging es wieder nach Dakar, dort war der Expressway gesperrt, und wir standen zwei Stunden mitten in Dakar im Stau, so daß wir erst am späten Nachmittag am vereinbarten Treffpunkt ankamen. Aus dem KAT heraus konnten wir uns mit einer neuen SIM-Karte für das Tab (das nicht gestohlen wurde) versorgen, und hatten wenigstens wieder Internet.

Leider waren alle bekannten Overlander-Plätze in Dakar nicht mehr aktuell, der einzige Platz am Hafen war für den KAT zu klein. Hotels wollten uns nur gegen Zahlung des Zimmerpreises auf dem Parkplatz stehen lassen (zweimal Zimmerpreis, weil ja zwei Fahrzeuge), so daß wir von Hotel zu Hotel gezogen sind. Um 22:30 Uhr haben wir dann aufgegeben, und haben ein Hotel gefunden, welches uns für die Zahlung eines Zimmerpreises zwei Parkplätze zur Verfügung gestellt hat. Zu früh gefreut, eine Stunde später hat uns dann ein Security aus dem Schlaf getrommelt, und nach langer Diskussion ist das Hotelpersonal dann eingeknickt und hat gesagt entweder zahlen wir zwei Zimmer und übernachten in den Zimmern oder wir müssen fahren. Wir sind gefahren. Da wir gemerkt haben, daß wir aufgrund der Fahrzeuggröße Sammy & Richard mit ihrem Defender nicht auf jeden Campingplatz werden folgen können, die Nerven aufgrund der Schikanen, des Überfalls und der Behandlung in Dakar eh schon blank lagen, wollten wir nicht mehr weiter. Wir haben mit Sammy & Richard geredet, uns verabschiedet, sie sind auf einen für PKW geeigneten Campingplatz und wir durften gegen Zahlung einer kleinen Parkgebühr auf einem öffentlichen Parkplatz bis morgens um 6 (bis der Chef kommt) stehen.

07.12.2015 - 566 km

Dakar -> Nouakchott Um 05:00 Uhr sind wir dann los, der Expressway war frei, die Straßen ebenso, über den berüchtigten Grenzübergang Rosso sind wir nach Mauretanien und waren kurz vor Mitternacht in Nouakchott.

08.12.2015 - 447 km

Nouakchott -> Cap Barbas Am nächsten Tag ging es über die Grenze bei Nouadhibou nach Marokko, bis nach Cap Barbas. Dort fanden wir einen schönen Platz am Strand, wo wir nach Auskunft der Marine, Gendarmerie und Polizei stehen durften. Hier wollten wir ein paar Tage ausspannen.

09.12.2015 - 742 km

Cap Barbas -> Foum el Oued Wieder zu früh gefreut. Nach einer sehr ruhigen Nacht und angenehmen Schlaf sind wir am nächsten Tag zum Strand gelaufen. Kaum dort, kamen drei Männer in Zivil, sagten, Sie seien vom Umweltschutz, und es wäre verboten, hier zu übernachten weil die Vegetation sehr empfindlich sei. Wir sollten sofort wegfahren. Sie haben uns zum Fahrzeug begleitet, dabei sind sie geradeaus durch die empfindliche Vegetation gelaufen und haben mehr Pflanzen zerteten als wir wahrscheinlich auf der gesamten Tour. Am Fahrzeug haben sie unsere Papiere kontrolliert und ein Fiche mitgenommen. Wir haben gefrühstückt, und sind danach weitergefahren.

10.12.2015 - 521 km

Foum el Oued -> Bouizakame

11.12.2015 - 925 km

Bouizakame -> Tanger Med

12.12.2015 - 366 km

Tanger Med -> Fähre -> Algeciras -> Sevilla -> Villafrance de los Barros

13.12.2015 - 930 km

Villafrance de los Barros -> Salamanca -> Valadolid -> Vitoria Gasteiz -> Donostia - San Sebastian -> kurz vor Bordeaux Zollkontrolle zwischen Spanien und Frankreich mit Fahrzeugdurchsuchung, alles sehr korrekt und nett

14.12.2015 - 715 km

kurz vor Bordeaux -> Tours -> Orleans -> Paris -> Pont Sainte-Maxence

15.12.2015 - 427 km

Pont Sainte-Maxence -> Neuss Sehr lange Staus von Belgien nach Frankreich wegen intensiver Fahrzeugkontrollen nach dem Attentat in Paris.

Der KAT hat unterwegs noch angefangen aus dem Ölkühler zu tropfen, die Bremsen haben nach den unzähligen Speedbumps im Senegal fürchterlich gequietscht, und der Tacho hat den Geist aufgegeben. Wir waren froh, am 15.12. wieder zu Hause zu sein.

Entnervt sind wir dann in Tagesetappen zwischen 500 und 930 km nach Hause, die Strecke Dakar -> Paris haben wir in 7 Tagen geschafft :-)