2015-11 November IV - Einbruch in den KAT

Reisedatum: 
27.11.2015

27.11.2015

Diana In der Nacht vom 26.11.15 auf den 27.11.15 wurde in unser Fahrzeug "eingebrochen", mein Handy, Laptop, Personalausweis, ec-Karten, Kreditkarten, Bargeld, Brillen und Kopfhörer gestohlen.

Wir standen mit einem anderen Overlander-Paar in ihrem Defender bei Position N 12,97556°  W 16,74005° (Diana / südl. Senegal) fast am Strand, nachdem wir dort lebende Menschen gefragt hatten, und uns dieser Platz als sicher empfohlen wurde. Wir fühlten uns erstmals auf der Reise sicher (außer natürlich in der Zebrabar), da die Gegend einen sehr ruhigen und angenehmen Eindruck machte. Auch die Menschen, die wir dort getroffen haben, waren sehr freundlich.

Der Einbruch erfolgte morgens gegen 4:30 Uhr durch ein kleines Fenster in 3.5m Höhe, welches dummerweise offen war, weil ich nicht damit gerechnet hatte, daß jemand ein Stück Zauntor aushängt und als Leiter an den KAT stellt.

Der Einrecher hat das Moskitonetz am Fenster mit einer Machete zerschnitten, und ist dann in den KAT. Während wir drinnen schliefen hat er ein paar Schränke aufgemacht, und die Dinge, die er erreichen konnte, aus dem Fahrzeug geschafft. Er muss mehrmals rein / raus sein, denn alles was er mitgenommen hat, kann man nicht auf einmal tragen. Die Tasche mit dem Geldbeutel war in einem Schrank, der im Schlafbereich 15cm über unseren Köpfen ist ... Da in dieser Nacht Vollmond war, benötigte er wohl kein Licht, ausserdem hat uns das Meeresrauschen - zum Glück - davor bewahrt, aufzuwachen. (Am nächsten Tag haben wir dann noch einen Fußabruck auf der Sitzbank und einen lehmigen Händeabruck auf der Matratze gefunden).

Als der Einbrecher mit unserem Fahrzeug fertig war, hat er dann versucht, den neben uns stehenden Defender von Sammy und Richard aufzubrechen, und war dabei zu laut. Die Insassen sind aufgewacht, haben Radau gemacht, und haben den Einrecher wegrennen sehen. (Aus diesem Grund wissen wir auch daß es eine einzelne Person mit einer Machete auf dem Rücken war)

Wir sind davon ebenfalls aufgewacht und haben erstmal ein paar Minuten gebraucht um zu realisieren, was passiert ist. Zuerst habe ich mich darüber gewundert, daß der Wind so stark war, daß er das Moskitonetz zerschlitzt hat, das hing nämlich auf der Sitzbank. Auf der Eingangsplattform habe ich mich dann gewundert, daß meine Brillen dort liegen, und habe gedacht "oh, die habe ich irgendwo liegen lassen, wie nett, daß sie jemand dort hingelegt hat". Als ich dann meine Kopfhörer am Ersatzrad hängen gesehen habe, wurde ich langsam wach, und als ich dann Laptop, Handy und Geldbeutel nicht gefunden habe, dämmerte es mir.

Zusammen mit Richard habe ich dann die Gegend abgesucht, aber nichts gefunden. Der Besitzer von dem Zauntor wollte uns zusammenscheissen, weil wir sein Tor verwendet hätten ... bis ihm klar wurde, was passiert ist. Er ist dann mit Richard und mir zur Polizei gefahren, obwohl ich es für sinnlos hielt. Das dort erlebte lies uns dann lieber wieder zurück zu den Fahrzeugen fahren und die Gegend absuchen. Wie durch ein Wunder lagen die Kreditkarten, Personalausweis, ec-Karten, Kassenquittungen, etc. alle fein säuberlich aufgetürmt unter einem Busch, ca. 50 Meter von den Fahrzeugen. Als wir zur Polizei gefahren sind, lagen sie noch nicht dort ...

Am Abend bekamen wir Besuch von zwei Belgischen Paaren, welche in derselben Nacht in Ihrem Haus ca. 400m von uns entfernt überfallen worden sind. Einer der Männer hat den Einbrecher gesehen, als er das Moskitonetz im Nebenraum aufgeschnitten hat. Er hat dann geschrieen und den Einbrecher verjagt. Wir sind sicher, daß es derselbe Mann war, der uns beraubt hat, denn die Beschreibung war identisch.

Die Einheimischen haben sofort gesagt, daß die Schuldigen aus Gambia kommen würden, dort wohnten nur böse Menschen. Ich glaube allerdings, daß kein Fremder so dreist ist, nach einem Überfall die für uns wichtigen Sachen zurückzubringen, und in aller Seelenruhe unter einen Busch zu legen, während permanent Leute den Weg benutzen.

Da auf dem Notebook die gesamte Reiseplanung und fast alle Fotos seit Mauretanien gespeichert waren, war unsere Laune erstmal an einem Tiefpunkt. Die Reiseplanung war zwar gesichert, aber ohne Notebook nützt auch eine Sicherung nichts ... Die Fotos waren leider nicht gesichert, da dummerweise auch die SD-Karten geklaut worden sind. Mit dem Handy sind wir in´s Internet, ohne Handy waren wir "kommunikationslos".

28.11.2015 - 370 km

Diana -> Kafountine -> Bignona -> Bounkiling -> Kolda -> Vélingara Wir haben uns entschlossen, nicht weiter nach Guinea-Bissau zu fahren. Zunächst sind wir zum Hauptposten der Gendarmerie in Kafountine gefahren, um ein Protokoll aufnehmen zu lassen. Nach 2 Stunden waren wir fertig, zusammen mit Sammy und Richard sind wir in einem großen Bogen um Gambia zurück Richtung Dakar gefahren, mit Zwischenstop in Vélingara. Die super schöne Gegend in der Casamanche konnten wir nicht richtig geniessen.

29.11.2015 - 484 km

Vélingara - Tambacounda -> Kaolak -> Mbour -> Saly Von Vélingara ging es über eine zunächst sehr gute Strasse nach Tambacounda, wo Sammy & Richard tanken musste. Die Strecke nach Kaolak war ebenfalls gut zu fahren, wobei der Verkehr immer dichter wurde.

In Saly sind wir auf dem Campingplatz "La Ferme de Saly" untergekommen, nachdem ich den KAT durch engste Gassen bugsieren musste. Die breite Strasse ist derzet nicht nutzbar, da sie wohl geteert wird, und deshalb um ca. einen Meter angehoben wurde. Die Stromkabel wurden dabei nicht angehoben, so daß sie auf ca. 2.5 m hängen. Etwas niedrig für den KAT :-)

30.11.2015 - 0 km

Saly Wahrscheinlich durch die Hitze zwischen Tambacounda und Mbour (teilweise 43°C) hat die Steuer-Eektronik des Kühlschranks den Geist aufgegeben. Da Kühlschrank und Gefrierschrank die gleiche Elektronik haben, konnte ich durch Umbau immer eines der Geräte in Betrieb nehmen, und somit verhindern, daß die Lebensmittel auftauen / verderben. Im Internet habe ich eine Firma ausfindig gemacht, welche solche Teile eigentlich haben müsste, und, welch Glück, eine Filiale war nicht weit vom Campingplatz entfernt. Wir haben beschlossen, noch eine Nacht zu bleiben um es am nächsten Tag dann dort zu probieren.

Sammy & Richard sind Richtung Dakar aufgebrochen, sie wissen noch nicht, wie es weitergehen soll, aber sie mussten aufgrund des Problems mit ihrem Carnet erstmal nach Dakar, um es abstempeln zu lassen.