Mauretanien Visum und Reiseinformation

Visum

Ausstellungsort: an der Grenze Nouadhibou (alternativ in Rabat)
Gültigkeitsdauer: -
max. Aufenthaltsdauer: 14 Tage, wenn an der Grenze ausgestellt. In Rabat erhält man laut Auskunft anderer Reisender 30 Tage.
Anzahl der Einreisen: 1
Kosten: 120 EUR pro Person
Wartezeit: keine, es war wenig Betrieb
Einreisedatum: 15.11.2015
Benötigte Unterlagen: Pässe

Bemerkung:

Link zur offiziellen Visainformation:

http://www.mauretanien-embassy.de/index.php/de/konsularabteilung/visa

Visum unterwegs ebenfalls erhältlich in:

Land Stadt Koordinaten Aktualität Quelle Anmerkung
Marokko Rabat N33° 58.845' W6° 49.826'   Quelle  
Marokko / Mauretanien an der Grenze     Quelle  

Grenzübertritt

http://saharaforum.iphpbb3.com/forum/67840538nx48928/tourismus-f29/grenzuebertritt-marokko-mauretanien-t1249.html

Datum: 15.11.2015
Ort: Guerguerat

Carnet: nicht benötigt, Fahrzeug wird in den Pass eingetragen
Internationaler Führerschein: wurde nicht verlangt
Gelbfieberimpfung: notwendig, wenn man länger als 2 Wochen im Land bleiben möchte oder wenn man aus einem Gelbfiebergebiet einreist (wurde bei uns nicht geprüft)

Ablauf Ausreise aus Marokko:  an der Grenze in Guerguerat angekommen, standen wir erstmal vor dem Problem "in welche Warteschlange einreihen, LKW oder PKW?". Ich habe mich zunächst auf den Parkplatz gestellt, und habe verschiedene Zöllner gefragt. Trotz englisch konnte / wollte mir keiner Auskunft geben. Wir haben uns dann bei den LKW eingereiht, da diese Schlange scheinbar schneller bearbeitet wurde. Wir wurden von anderen Truckern sogar vorgelassen. Nach ca. einer halben Stunde durften wir dann zum Tor fahren und die Pässe vorzeigen. Danach wurden wir in die LKW Abfertigung geschickt. Danach ging das gleiche Spiel los: "wo muss ich nun hin?". In freundlicherer älterer Zölnner (wie sich später herausstellte der Chef - Inspecteur vom Zoll) verweis mich dann an die Warteschlange vor dem Scanner und das kleine Häuschen daneben. Es wurden pässe und Fahrzeugscheine benötigt, in ein großes Buch eingetragen, dann sagte mir der Zöllner, daß nun eine gute Gelegenheit wäre, Mittag zu essen, denn alle Zöllner würden nun erstmal eine Stunde Pause machen (va. 14 Uhr bis 15 Uhr).

Da die Polizei wohl andere Pausenzeiten hat, hat Sabine sich bei der Passabfertigung angestellt um die Pässe abstempeln zu lassen. Man muss persönlich anwesend sein, daher kann man - wie in anderen Berichten geschrieben - nicht einfach jemanden zur Passabfertigung schicken während sich die anderen um die Zollabwicklung kümmern. Aber dieser Trick funktioniert natürlich, um die Wartezeit in der Schlange zu verkürzen: einer stellt sich an und ruft dann die anderen, wenn er dran ist.

Als es am Scanner dann weiterging, musste wir zusammen mit einem Sprinter in eine Halle fahren, aussteigen, dann wurden die Fahrzeuge geröngt. Beim erstem mal hat´s wohl nicht geklappt, es wurde ein zweites Mal geröngt. Danach wurden wir auf den Warte-Hof verwiesen, wo eine Sichtkontrolle durchgeführt wurde. Ein Spaniel wurde in den LKW gehoben (am Halsband, owohl ich für den Hund die Plattform ausgezogen hatte  ...), er hat kurz geschnüffelt, und wollte dann wieder raus. Sein Hundeführer hat ihn von der Plattform (in 1.6m Höhe) springen lassen, wobei sich das kleine Kerlchen erstmal überschlagen hat. Die Knochen werden das nicht oft mitmachen.

Der Zöllner hat die Fahrzeugpapiere abgezeichnet, dann wurde ich an ein Häuschen bei der Ausfahrt vom Warte-Hof geleitet, wo alle Fahrzeugdaten nochmal in ein Poesiealbum eingetragen wurden. Vorher musste der Inspecteur aber das Zollpapier abstempeln. Also nochmal 100m durch die Zollabfertigung zu dessen Häuschen laufen.

Als letztes wollte die Gendarmerie noch die Pässe sehen, dazu darf man den MAN 20 Meter weiter fahren, zum Häuschen laufen, das OK einholen und ist endlich mit allem fertig. Nun geht es in´s Nimandsland zwischen Marokko und Mauretanien.

Benötigte Zeit: kommt auf die Schlange und die Tageszeit an. Bei uns war die Schlange kurz aber die Mittagspause lang. Wir waren um 13:05 Uhr an der Grenze und konnten um 16:17 Uhr in das Niemandsland. Mit Auto oder Motorrad geht es deutlich schneller, weil man nicht durch den Scanner muss.
Benötigte Unterlagen: Pässe, gelbe Ausreiseformulare, Fahrzeugschein(e), Zollpapiere für das Fahrzeug, welches man bei der Einreise erhalten hat
Kosten: keine

Ablauf Einreise: In Mauretanien angekommen, wurden wir erstmal von einer freundlichen Gruppe Militär empfangen, die uns sehr nett die einzelnen Stationen gezeigt haben. Man parkt auf dem ersten Hof, geht in das erste Büro auf der linken Seite, dort werden alle Fahrzeugdaten in den Computer eingetippt. Obwohl ich nicht weiss, ob "tippen" dafür das richtige Wort ist. Für "Andreas" hat er ungefähr 30 Sekunden benötigt und sich mehrmals vertippt. Die Zahlendreher bei der Fahrgestellnummer wollte der Zöllner erst auf mehrmalige Bitte von mir ändern.

Als nächstes ging es ein Gebäude weiter, es wurden Abdrücke aller Finger genommen, ein Foto gemacht, und nach Zahlung von 120 EUR pro Person das Visum in den Pass eingeklebt.

Danach noch eine kurze Sichtinspektion des Fahrzeugs (wohl mehr aus Neugier, andere Fahrzeuge mussten aber komplett entladen werden) und man darf durch die erste Schranke.

Kurz nach der Schranke links am Rand geparkt, ausgestiegen, und sofort war dann auch ein Helfer an meinem Rockzipfel. Die Motorradfahrer, die wir in Dakhla getroffen hatten, haben mir das richtige Gebäude gezeigt, also reingegangen, und genau in dem Augenblick hat der Zoll-Boss Feierabend gemacht. Mir wurde von dem Helfer und einem Transiteur angeboten, daß man meine Daten gegen eine Gebühr kopiert und die Zollabfertigung macht, damit ich weiterfahren kann. Mir war das zu heiß, ich habe mich entschieden, an der Grenze zu übernachten.

Die Motorradfahrer haben mir ihren Helfer empfohlen, und ich habe ihn gebeten, mir am nächsten Tag bei der Abwicklung zu helfen. Dieser hat sich danach mit dem Helfer, der mich für sich als erstes reklamiert hatte, in die Wolle bekommen, so daß ich dazwischengegangen bin und dem ersten Helfer gesagt habe, daß ich sein Angebot nie angenommen hatte.

Der neue Helfer hat mich dann zu den einzelnen Stationen begleitet (Geldwechsel, Versicherung, Polizei) und sich für den nächsten morgen angekündigt. Der Ober-Zöllner würde erst gegen 11 Uhr kommen um die Fahrzeuge abzufertigen, da Sonntag wäre.

Die Nacht war extrem ruhig, nach Einbruch der Dunkelheit waren alle Lampen aus, und nur sporadisch hat ein Hund gebellt.

Am nächsten Morgen hiess es: warten, warten, warten, wobei es sehr interessant war, da wir vom KAT aus alles beobachten und auch fotographieren konnten. Ich bin noch kurz in´s Niemandsland gelaufen, um ein paar Fotos zu machen, habe mit Polizisten, Gendarmen, Zöllnern und anderen Wartenden gequatscht und das Treiben beobachtet. Um 12:00 Uhr kam endlich der "Boss" und um 14:45 waren wir durch.

Es wurde noch eine "road tax" von 20 DH erhoben, auf der Quittung steht aber "parking". Reisende, die wir getroffen haben, haben erzählt daß sie diese Gebühr verweigert haben und trotzdem durchgelassen wurden. Andere berichteten, daß die Polizei sie erst angefertigt hatte, nachdem die Gebühr entrichtet wurde. Deshalb: zuerst zur Polizei, dann hat man die bessere Verhandlungsbasis. Ich habe die Gebühr bezahlt, da ich ja wirklich "geparkt" habe :-)

Wir sind direkt Richtung Nouakchott gefahren, und haben uns Nouadhibu gespart, da wir Geldwechsel und Versicherung an der Grenze erledigt hatten. Beides ist wohl in Nouadhibou günstiger zu bekommen, aber es kommen ggf. Campingkosten und einige Kilometer Umweg hinzu.

Benötigte Zeit: von 16:35 Uhr am Samstag bis 14:45 Uhr am Sonntag.
Benötigte Unterlagen: Pässe, Fahrzeugscheine
Kosten: angebliche 50 Euro für die Abfertigung und 10 EUR für den Helfer. Die echten Kosten für die Abfertigung liegen bei 30 EUR. Ich war aber ganz froh, daß ich es nicht machen musste, andere Wartende haben sich irgendwann auch einen Helfer genommen.

Gesamtkosten: 60 EUR + 2 x 120 EUR + 20 DH "road tax"
Gesamtdauer: von 13:05 am Samstag bis 14:45 am Sonntag. Es geht deutlich schneller, wenn man nicht gerade zur Mittagszeit und / oder am Wochenende ankommt.

Versicherung: benötigt, kann an der Grenze bzw. spätestens in Nouadhibou abgeschlossen werden. Allerdings wurden wir gleich am ersten Polizeiposten an der Abzweichung Nouakchott / Nouadhibou nach dieser Versicherung gefragt. Wir haben die Frage bejaht, kontrolliert wurde nicht.

Botschaft / Konsulat in Deutschland

http://www.mauretanien-embassy.de

Deutsche Vertretung im Land

http://www.nouakchott.diplo.de/

Auswärtiges Amt

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Mauretanien_node.html

Übernachtungsplätze

Bezeichnung Ort Koordinaten Anmerkung
Camping Chez Abba Nouadhibou 20°54'30.0"N 17°03'12.0"W Angeblich hier auch Versicherung für Mauretanien und Senegal erhältlich
Laut Berichten wird dieser Campingplatz gerade abgerissen, Stand 11/2015.
in der Pampa vor Nouakchott N 19,59380°  W 15,98922° Entlang dieser Strasse gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Rechts neben der Strasse verläuft die alte Piste, dahinter ist flaches festes Land mit Sträuchern und Dünen.
an der Grenze Nouadhibou N 21,33378°  W 16,94728° sicher, ruhig und interessant
       
Bild: